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3. Mär, 2018

Trade war made easy

Mit der Twitter Meldung - Handelskriege sind gut - und einfach zu gewinnen - hat Donald Trump wieder einmal bewiesen, dass er als veritabler Elefant im Porzellanladen agiert. Mit ein paar Zeichen in seinem Lieblings-Sozialmedium vermag er die Finanzmärkte in helle Aufregung zu versetzen. Dem war nicht genug und so verkündete er den Einsatz von Strafzöllen auf gewissen Importartikeln angeblich um die lokale Wirtschaft zu schützen - America first eben. Damit riss er die weltweiten Aktienmärkte, die sich soeben von einem (eingebildeten) Zinsschock Anfang Februar zu erholen vermochten, wieder jäh in die Tiefe. Ist das nicht ein mächtiger Mann möchte man fragen? Oder dreht Donald Trump nun die seit zwei Jahrzehnten im Gange befindliche Globalisierung zurück?

Ist das nun der Beginn eines globalen Handelskrieges, den die Märkte so sehr fürchten wie der Teufel das Weihwasser? Wir glauben nein!

Zwar haben weltweit Politiker und Wirtschaftsführer aufgeschreckt und empört reagiert und damit abermals ignoriert dass dies einfach der Stil des amtierenden US-Präsidenten ist. Eines aber hat die Erfahrung aus der bisherigen Amtszeit von Donald Trump gezeigt: Die Suppe wird nicht so heiss gegessen wie sie angerichtet wird!

Daher empfehlen wir, nach wie vor einen kühlen Kopf zu bewahren und Rückschläge als Kaufgelegenheiten zu betrachten. Denn eines hat sich ob der Diskussionen und Verwerfungen nämlich nicht geändert und das ist die hervorragende Fundamentalbasis eines gleichgeschalteten globalen Aufschwunges, den es so noch nicht gegeben hat. Dies ist ein fruchtbarer Boden für nachhaltige und solide Unternehmensgewinne.

9. Dez, 2016

Super Mario, toll gemacht...

Die Botschaft von Mario Draghi wurde von den Marktteilnehmern geradezu euphorisch aufgenommen. Obwohl diese Botschaft eine Kürzung des Anleihekaufprogramms ab März 2017 beinhaltete, machte Herr Draghi klar, dass es dies keineswegs als ein Abtrocknen der geschaffenen Liquidität ("Tapering") verstanden wissen will. Im übrigen präzisierte er anlässlich der anschliessenden Pressekonferenz, dass die EZB weiterhin ausschliesslich pragmatisch und flexibel handle. Der EZB-Rat habe dabei nicht einmal die Möglichkeit eines Ausstieges aus der ultra-lockeren Geldpolitik erörtert. Vielmehr erachtet der Rat die Situation derart, dass man davon noch eine ganze Weile entfernt sei und die EZB somit noch geraume Zeit am Markt aktiv bleiben werde.
Mit diesem pragmatischen und flexiblen Verhalten, welches ganz nach dem Geschmack der Marktteilnehmer zu sein scheint, kauft die EZB - neben den dem Programm zugrundeliegenden Anleihen - vorallem Zeit für die Politik! Mario Draghi weist jedoch abermals daraufhin, dass er von den führenden Politikern aber auch erwartet, dass diese die Zeit nutzen, um die überfälligen strukturellen Anpassungen endlich zu vollziehen, damit ganz Europa wieder zurück auf den Wachstumspfad finden kann. In Italien scheint man jedoch nach dem Referendum nun wieder auf Feld eins zu stehen.
Unabhängig vom Ausgang dieses experimentellen Zusammenspiels scheint jedoch klar, dass die Zinsen in Europa (inklusive der Schweiz) noch für eine geraume Zeit auf dem aktuell niedrigen Niveau verharren werden, auch wenn die Steilheit der Zinskurven aufgrund der Veränderungen am langen Ende wieder etwas zugenommen hat.

1. Sep, 2016

Die FED nimmt sich ihre Zeit...

Obwohl die Arbeitslosenquote konstant nahe 5 Prozent und die Inflationsrate unter dem Zielwert des FOMC (Offenmarktausschuss der Fed) von 2 Prozent geblieben seien, habe sich nach Einschätzung des FOMC die Lage am Arbeitsmarkt doch verbessert. Künftig dürfte nach deren Einschätzung die Inflation ansteigen und die Arbeitslosenquote werde voraussichtlich weiter sinken.

Der FOMC rechne damit, dass eine behutsame Erhöhung der Zinsen angebracht sei. Die Argumente für eine Zinsanhebung haben nach Einschätzung der obersten Notenbankerin an Zugkraft gewonnen. Allerdings sei die künftige Federal Funds Rate mit viel Unsicherheit behaftet, da immer wieder neue wirtschaftliche Störungen auftreten würden.

Diese Rede der FED Vorsitzenden anlässlich des alljährlichen internationalen Notenbanktreffens in Jackson Hole wurde zwar mit Spannung erwartet, die Auswirkungen auf die Finanzmärkte blieben aber überaus moderat.

Letztlich wurden die verschiedenen Darstellungen der vergangenen Monate wiederholt und eine konkrete Festlegung des zukünftigen Kurses wie so oft vermieden.

Überhaupt nicht eingegangen wurde auf die bestehenden Interdependenzen zu Aktionen der übrigen relevanten Zentralbanken, deren Geldschleusen weit offen stehen und dies wohl auch auf geraume Zeit weiter bleiben werden.

Nach unserer Auffassung hindert aber genau dies die US-Notenbank eine zu forsche und schnelle Gangart Richtung Zinserhöhung einzuschlagen. Dies dürften die Märkte inzwischen auch eingesehen haben und so bleiben die Akteure von vagen Andeutungen betreffend schnelleren Anhebens durch die US-Notenbank vorderhand unbeeindruckt. Die FED, so unsere Überzeugung, wird sich ihre Zeit nehmen und weiterhin mit ruhiger Hand agieren - dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der anstehenden US-Präsidentschaftswahlen.

Die Botschaft also lautet: "Abwarten und Tee trinken!"

21. Apr, 2016

Super Mario: Wo er Recht hat, hat er Recht!

Anlässlich der Pressekonferenz nach der Sitzung des EZB-Rates verteidigte Mario Draghi die Geldpolitik der EZB mit markigen Worten:
"Wir haben den Auftrag, Preisstabilität für die gesamte Eurozone zu wahren, nicht nur für Deutschland", sagte der Notenbank-Präsident. "Dieses Mandat ist in den europäischen Verträgen festgelegt. Wir befolgen europäisches Recht, wir sind unabhängig."

Unionspolitiker hatten der Notenbank vorgeworfen, sie enteigne mit Geldflut und Nullzins-Politik die Sparer in Deutschland. Draghi betonte, alle Mitglieder des EZB-Rates seien sich einig, dass die Unabhängigkeit der Notenbank verteidigt werden müsse und dass die gegenwärtige Geldpolitik angemessen sei, um die EZB-Ziele zu erreichen: "Geldpolitik war die einzige Politik in den vergangenen vier Jahren, die das Wachstum unterstützt hat."

Da bleibt nur zu sagen: Wo er Recht hat, hat er Recht!

19. Apr, 2016

Stehen wir vor einem markanten Höherbewertungszyklus der globalen Aktienmärkte?

Der Schock von Doha, der die Ölpreise temporär in den Keller rasseln liess, scheint überwunden. Die globalen Aktienmärkte zeigten sich davon unbeeindruckt und tendierten sogar zur Stärke. Der Dow Jones Industrial Index erklomm gestern erstmalig seit letztem Sommer wieder die psychologisch wichtige Marke von 18‘000 Punkten und liegt damit seit Jahresbeginn mit über 3% im Plusbereich.

Allmählich scheinen sich bei den Anlegern verschiedene Einschätzungen zu etablieren, die allesamt dazu geeignet sind, um das Bewertungsniveau der globalen Aktienmärkte weiter anzuschieben. Zum einen setzt sich die Einschätzung durch, dass der Zinserhöhungszyklus viel langsamer und weniger stark ausbilden wird als dies in früheren Perioden jeweils der Fall war. Die FED wird weiterhin sehr behutsam vorgehen, um sich ja nicht dem Vorwurf des Abwürgens der fragilen US-Wirtschaft auszusetzen, zumal es sich um ein Wahljahr handelt. Zum anderen findet eher still und leise ein globaler Abwertungswettlauf der wichtigen Währungen statt. Für Zinserhöhungen bleibt da auf absehbare Zeit kein Platz.

Obwohl aus deutschen Reihen die Kritik an der Geldpolitik der EZB immer lauter wird, scheint es allen Unkenrufen zum Trotz doch Erholungstendenzen in der europäischen Wirtschaftslandschaft zu geben. Nicht zuletzt in den bisher sorgenbelasteten südeuropäischen Volkswirtschaften zeigt sich langsam aber sicher wieder etwas Wachstum. Diese zeigen nicht zuletzt die wieder anziehenden Neuwagenverkäufe der Automobilindustrie. Ob diese Effekte nun auf die aggressive Geldpolitik zurückzuführen sind oder generelle Nachholeffekte darstellen ist dabei sekundär. Jedenfalls unterstützen diese Tendenzen den von der EZB eingeschlagenen Weg.

Auch wenn deutsches Wehklagen über die Negativzinspolitik der EZB inzwischen unüberhörbar geworden ist, darf nicht vergessen werden, dass die florierende deutsche Wirtschaft nicht zuletzt auch ein Produkt des zur Schwäche neigenden EUROs ist, die vor allem in den stark auf Export ausgerichteten Branchen der Automobil- und Maschinenindustrie. Vielleicht führt diese Situation früher oder später zu einem veränderten Anlageverhalten der deutschen Anleger, die historisch bedingt, Aktieninvestments eher abneigend gegenüberstanden und grossmehrheitlich auf Nominal-, Zins- und Sparprodukte nicht zuletzt auch im Altersvorsorgebereich setzen. Inzwischen pfeifen es auch die deutschen Spatzen vom Dach, dass dieses Anlageverhalten nicht mehr zielführend ist und einer Neubeurteilung zu unterziehen ist.

Da die Renditen der Staatsanleihen verschiedener Länder in weiten Teilen bereits im Negativbereich notieren und sich die Negativzinsen der Notenbanken nicht unendlich weiter in den Negativbereich drücken lassen, dürfte das Aufwertungspotential der Festverzinslichen sehr beschränkt sein. Andererseits stehen diesen sehr begrenzten Chancen erhebliche Risiken entgegen. Letzten Endes dürfte sich in breiteren Teilen der Anlegerschaft die Erkenntnis durchsetzen, dass an Beteiligungspapieren wohl auf längere Zeit weiterhin kein Weg vorbei führt.

Nach dem schwierigen Start im ersten Quartal haben sich die Märkte inzwischen wieder beruhigt und wichtige psychologische Marken konnten wieder zurückerobert werden. Daher und aus obigen Überlegungen sind wir der Meinung, dass der Weg zu einer markanten Höherbewertung der globalen Aktienmärkte ziemlich frei zu sein scheint. Wir favorisieren dabei schwergewichtig europäische Märkte, da hier das Aufholpotential am Grössten scheint.

7. Mär, 2016

Bärenmarkt oder Talsohle erreicht?

Leider hielten die ersten Wochen des Jahres 2016 für die meisten Kapitalanleger keine guten Entwicklungen bereit. Die meisten Anlageklassen bescherten den Anlegern teils happige Verluste. Obwohl unbestrittenermassen einige Probleme aktuell auf dem globalen Radarschirm sichtbar sind, gestaltet sich das grosse Bild nicht so ausweglos, wie die Kursentwicklung der bedeutensten Aktienmärkte sugerierten. Nachdem sich die Rohstoffpreise in jüngster Vergangenheit von ihrem freien Fall der letzten Monate etwas abzusetzen vermochten bzw. sich sogar stabilisierten, scheint sich derzeit so etwas wie eine Bodenbildung auch an den übrigen Märkten abzuzeichnen. Die Bewertungsniveaus insbesondere der Aktienmärkte haben sich seit August letzten Jahres zum Teil deutlich zurück gebildet, sodass sich aktuell die im Titel aufgeworfene Frage stellt: Bärenmarkt oder Talsohle erreicht? Wir wissen es nicht und die Zukunft wird es weisen. Nichtsdestotrotz erscheinen auf den aktuellen Bewertungs- und Dividendenrenditeniveaus Aktienanlagen wieder deutlich attraktiver und es stellt sich die Frage, ob dies ideale Einstiegspunkte darstellen. Diese Frage dürfte im wesentlichen von der Einschätzung des globalen Konjunkturverlaufes abhängen. Münden wir in einen starken globalen Abschwung (Rezession), den auch Konjunkturlokomotiven wie die USA nichts entgegen zu setzen haben, oder aber zeigen die verschiedenen Stimulierungsmassnahmen nicht zu letzt der grossen Notenbanken endlich Wirkung und gelingt ein "soft landing" oder gar eine moderate Wirtschaftsbelebung? Sofern Ersteres zutreffen sollte, würden die Märkte wohl die jüngst verzeichneten Tiefststände nochmals testen wollen, andernfalls kann mit einer weiteren Erholung bzw. Normalisierung der Notierungen gerechnet werden und die aktuellen Kurse wären ex-post vernünftige Einstiegspunkte gewesen. Wir erachten das zweite Szenario als das Wahrscheinlichere, sodass wir aktuell zum selektiven Zukauf von solide finanzierten und nachhaltig profitablen Firmen raten. Fakt ist jedoch, dass eine Erholung nicht linear sein wird, sondern geprägt von deutlicher Volatilität sein wird. Es besteht immer wieder Enttäuschungspotential von (zu) hoch gesteckten Erwartungen, insbesondere in die Allmacht der Notenbanken.

9. Nov, 2015

US-Zinsschritt(chen) doch noch im Dezember 2015?

Nach dem der US-Arbeitsmarkt (das unbekannte Wesen) allesamt positiv überrascht hatte, stehen die Zeichen nun möglicherweise doch noch auf ein US-Zinserhöhungsschritt(chen) im Dezember. Die Märkte, allen voran der Devisenmarkt, scheinen dies zu antizipieren. Da die Zyklen im Rest der Welt jedoch komplett anders verlaufen, dürfte ein solcher Schritt völlig isoliert sein. Der in der Folge erstarkende USD bedrohte damit das zarte US-Konjunkturpflänzchen, was die Motivation der FED-Verantwortlichen zu schnellen und starken Zinserhöhungen in sehr engen Grenzen halten dürfte. Zusätzlich stehen im kommenden Jahr Wahlen an, was den Spielraum der US-Notenbank zusätzlich beschränken dürfte, um sich nicht dem Vorwurf der Parteilichkeit auszusetzen. All dies spricht nicht, für einen generellen und starken Zinsanstieg, was das Umfeld für Aktieninvestitionen im Allgemeinen weiterhin begünstigen dürfte.

20. Okt, 2015

Zinserhöhungen sind bis auf Weiteres verschoben

Nachdem sich die FED bisher nicht zu einem Beginn der Normalisierung der Geldpolitik hatte durchringen können, schliesst sich das Fenster für einen solchen Schritt noch in diesem Jahr zusehens. Angesichts der hartnäckigen Wachstumsschwäche in China und damit einhergehend der ausbleibenden Erholung an den Rohstoffmärkten verfehlen die globalen Notenbanken ihre Inflationszielsetzungen meilenweit. Insbesondere in den USA hat sich zwar der Arbeitsmarkt weiter verbessert, stellt jedoch nach wie vor ein zartes Pflänzchen dar, das man nicht mit (zu) frühen Zinsschritten wieder verdörren lassen will. In Europa und Japan liegt der Zyklus ohnehin etwas später, sodass an eine Zinsanhebung gar nicht zu denken ist. Was sind die Konsequenzen für die Zukunft? Müssen wir uns mit einem "new normal" arrangieren?

16. Sep, 2015

Traut sich die FED...

Die Referenzzinssätze der amerikanischen Notenbank sind schon sehr lange - vielleicht zu lange - nahe der Nullmarke. Nun versucht die FED Führung die Märkte auf eine langsame Normalisierung der Leitzinsen vorzubereiten. Neben den Marktturbulenzen, ausgelöst durch das Entweichen der Luft an den chinesischen Finanzmärkten, gibt auch widersprüchliche Signale betreffend der wahren Stärke des Aufschwungs der amerikanischen Wirtschaft. Die Frage lautet nun: "Traut sich die FED bereits jetzt einen Zinsschritt einzuläuten?" Welches sind die Auswirkungen? Gibt es Paralellen zu früheren Zyklen?

13. Aug, 2015

China - Eine Bedrohung für die Weltwirtschaft

Sind die Interventionen der chinesischen Zentralbank eine Bedrohung für die Weltwirtschaft? Startet hier ein neuer Abwertungswettlauf oder gar ein Währungskrieg? Wir haben nicht alle Antworten, aber sicherlich eine Sicht! Sprechen Sie mit uns.